Eingewöhnung

Eine der wichtigsten Veränderungen in den ersten Lebensjahren eines Kindes und für dessen Eltern ist der Beginn der Tagesbetreuung. Die ersten Tage entscheiden maßgeblich darüber, wie der Schritt in die neue Umgebung gelingt. Die Zeit und die Zuwendung, die Sie als Eltern hierfür aufbringen, wirken sich später im jeden Fall positiv auf die Gesundheit und Entwicklung Ihres Kindes aus. Aus diesem Grund habe ich einige Informationen zusammengestellt, die dazu beitragen sollen, den bevorstehenden Übergang erfolgreich zu gestalten. Den Beginn der Eingewöhnung spreche wir gemeinsam ab- dabei achte ich darauf, dass möglichst nur zwei Kind Eingewöhnt werden, damit ich ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenken kann.

  1. Es genügt, wenn sie am Anfang mit ihrem Kind, in den ersten Tagen für ein oder zwei Stunden in der Tagespflege sind.
  2. Wenn sie sich zusammen mit ihrem Kind im Gruppenraum aufhalten, setzen Sie sich am besten in eine stille Ecke und seien Sie einfach da. Erlauben sie ihm, zu kommen und zu gehen, wie es will. Drängen Sie es zu keinem bestimmten Verhalten und behalten sie es im Auge. Genießen sie es einfach, Ihr Kind bei seiner Erkundung der neuen Umgebung zu beobachten.
  3. Zu mindestens am ersten Tag sollten Sie auf keinen Fall Trennungsversuche unternehmen. Auch wenn sie den Raum nur kurz verlassen wollen, nehmen sie ihr Kind mit. Die Ersten Tage spielt für die Eingewöhnung Ihres Kindes eine besondere wichtige Rolle. Ich werde mich in den ersten Tagen etwas zurückhaltend verhalten und erst nach einiger Zeit versuchen, zu Ihrem Kind Kontakt aufzunehmen. Ich werde ihm kleine Spielangebote machen und vom zweiten Tag an neben Ihnen im Blickfeld des Kindes sein.
  4. Unterstützen Sie das Interesse des Kindes an Mich und vermitteln Sie den Kontakt zwischen uns, wenn es nötig wird. Bedenken sie das sie als Mutter oder Vater einen sehr großen Einfluss auf das Kind haben und in dieser Situation als Vermittler auftreten müssen. Wenn sie es nicht zulassen und unterstützen, wird es Ihr Kind schwer haben, eine Beziehung zu mir aufzubauen. Sprechen sie freundlich und respektvoll zu und über mich. Ihr Kind wird es registrieren und entspannt an die neue Situation herangehen.
  5. Nach dem ersten gelungenen Kontakt zwischen Ihrem Kind und Mir, werde ich Ihnen vorschlagen, sich für kurze Zeit von Ihrem Kind zu trennen und den Raum zu Verlassen. Die Reaktion Ihres Kindes auf diesen ersten Trennungsversuch in der neuen Umgebung enthält wichtige Anhaltspunkte über die passende Dauer der Eingewöhnungszeit. Wenn Ihr Kind weint, wenn sie den Raum verlassen, gehen Sie trotzdem hinaus. Verabschieden Sie sich direckt von Ihrem Kind und gehen sie zügig hinaus. Bleiben sie dann in der Nähe, so das Ihr Kind Sie nicht sehen Kann. Wenn ich Ihr Kind nicht in wenigen Augenblicken beruhigen kann, werde ich Sie wieder zurück bitten. Über das weitere Vorgehen werde ich mich mit Ihnen dann beraten. Wenn Ihr Kind eher gelassen mit der neuen Situation umgeht und wenn ich den Eindruck gewonnen habe, dass Ihr Kind sich eingelebt hat, sollten Sie diese Phase als erfolgreich beendet betrachten.
  6. Die Eingewöhnungszeit ist abgeschlossen, wenn ich Ihr Kind im Ernstfall trösten kann. Das muss nicht heißen, dass Ihr Kind nicht mehr weint, wenn Sie Sich nach dem Bringen von Ihm verabschieden. Mit dem Weinen drückt Ihr Kind aus, dass es Sie lieber in der Gruppe dabei hätte, und das ist sein gutes Recht. Es wird sich aber nach Abschluss der Eingewöhnungsphase von mir beruhigen lassen, wenn Sie gegangen sind.
  7. Seien Sie darauf vorbereitet, dass Ihr Kind nach einiger Zeit andere Verhaltensweisen in der Kindertagespflege zeigen wird, als sie es zu Hause kennen. Es kann z.B. sein, dass ihr Kind in der Kindergruppe etwas isst, was es zu Hause nicht mag oder umgedreht zu Hause darauf besteht, dass sie dinge für es tun, die es in der Kindertagespflege selbst erledigt. Das hat etwas damit zu tun, dass Ihr Kind in der neuen Umgebung mit neuen Personen neue Gewohnheiten entwickelt, die sich notwendigerweise von denen unterscheidet, die es zu Hause mit Ihnen ausgebildet hat. Ihr Einfluss auf Ihr Kind bleibt dabei unverändert erhalten.

Weitere Empfehlungen

  • Die Eingewöhnung sollte möglichst nicht zeitgleich zu anderen Veränderungen in der Familie (z.B. Geburt oder Schulanfang eines Geschwisterkindes, Umzug der Familie) stattfinden.
  • Bitte planen Sie ausreichend Zeit ein. Wie lange Ihr Kind braucht, bis es eingewöhnt ist, ist individuell sehr verschieden.
  • Für alle neuen Aktivitäten im Rahmen der Eingewöhnung heißt die Devise: Montags nie! Die gilt besonders für das erste mal Mittagsschlaf und das erste Alleinbleiben Ihres Kindes in der Kindertagespflege.
  • Dem Kind vertraute Gegenstände, die es von zu Hause mitbringt (z.B. Schnuller, Schmuse-Tuch, Kuscheltier aber auch Fotos von den Eltern), können Ihrem Kind in der ersten Zeit z.B. beim Einschlafen helfen.